Tempo 30 Hauptstraße

Schild Tempo 30

Wer bei der Bürgerversammlung anwesend war, konnte es gleich doppelt vernehmen, sowohl von Herrn Bürgermeister Els als auch von Herrn Landrat Bayerstorfer:

„Das haben wir bei der Münchner Straße versucht, die Behörden haben es aber abgelehnt, weil die Schule nicht direkt anliegt, sondern eine Häuserzeile dazwischen ist“, sagte Bürgermeister Georg Els. Bayerstorfer gab zu bedenken, dass es sich bei der Ortsdurchfahrt um eine Staatsstraße handle, „und da haben wir als Landkreis nichts zu entscheiden“.

(Zitatquelle: Merkur)

Ortsmitte mit RathausMan wolle aber nochmal Kontakt zum staatlichen Bauamt aufnehmen und könne ggf. im Zuge der Neugestaltung eine Reduzierung auf Tempo 30 erreichen, so Bürgermeister Els.

Die Neugestaltung der Ortsmitte wird, wie auch die Sanierung der Hauptstraße/St2331 nach den Informationen aus Bürgerversammlung und der öffentlichen Gemeinderatssitzung vom 3.12.19 nicht kurzfristig erfolgen. Die täglichen Erfahrungen der Fahrradfahrer, Fußgänger und auch Schulweghelfer zeigen klar auf, daß hier unabhängig von diesen Maßnahmen eine Veränderung notwendig ist.

Daher werden wir uns im Gemeinderat für eine schnelle & fundierte Anfrage an das Straßenbauamt einsetzen.

Wir sehen hier aus mehreren Gründen Chancen für eine Umsetzung von Tempo 30 in der Hauptstraße sowie der Münchner Straße:

  1. Der §45 StVO wurde dahingehend ergänzt, daß auch auf Staatsstraßen Tempo 30 angeordnet werden kann, wenn “im unmittelbaren Bereich” schutzwürdige Einrichtungen liegen.
  2. Die Gemeinde Holzkirchen hat testweise im Juni 2019 auf der Durchgangsstraße Tempo 30 eingerichtet, um die Sicherheit für Fahrradfahrer zu erhöhen. Offizielle Stellungnahmen oder Auswertungen des im September beendeten Tests stehen noch aus. Ein solcher Test zeigt aber, daß ein Umdenken hin zu Fußgängern und Radfahren stattfindet.
  3. In Franken wurde auf einer Staatsstraße zeitbezogen Tempo 30 angeordnet. Hier liegt die Schule ebenfalls wie bei uns nicht im unmittelbaren Bereich der Straße. Ich habe die dortige Gemeindeverwaltung kontaktiert um nach den Erfahrungen & der genauen Ausgestaltung der Geschwindigkeitsbeschränkung dort zu fragen. Die dortige Gemeindeverwaltung hat mir gegenüber per Mail die beschriebene Lage bestätigt. Dort wurde auf 300m ein zeitlich begrenztes Tempolimit von 30 km/h eingerichtet.
  4. In Fraunberg (Landkreis Erding) wurde auf der St2082 in der Ortsmitte Tempo 30 eingerichtet. Martin Lang hat sich das vor Ort angesehen und es gibt hier weder eine zeitliche Einschränkung noch ist ein unmittelbar angrenzender Kindergarten oder eine Schule zu erkennen gewesen. Wir haben in der Gemeindeverwaltung nachgefragt, wie man dort in die Umsetzung gegangen ist.Aus einem Gemeinderatsprotokoll ist zu entnehmen:

Unsere Gemeinde hat sich, wie in vielen Entwicklungsprozessen, auch in der Ortsmitte Fraunberg, mit großen Möglichkeiten der Bürgerbeteiligung, in Form von Zukunftswerkstätten, Arbeitskreisen und in der Teilnehmergemeinschaft Fraunberg, in enger Abstimmung mit dem Straßenbauamt, sowie weiteren Behörden und Trägern öffentlicher Belange, mit der Straßensituation auseinandergesetzt.

Ergebnis war und ist, auf Tempo 30 zu reduzieren und die Abbiegespur zurück zu bauen.

Gründe dafür waren und sind die hohe Verkehrsbelastung (ca. 2.500 Fahrzeuge in 24 Stunden) sowie weiter zunehmender Schwerlastverkehr.

Hier gibt es weitere Parallelen zu Forstern, da bei der letzten Verkehrsmessung in Reithofer zwar weniger PKW seit der Eröffnung der A94 gezählt wurden, aber mehr LKW.

Es gibt weitere Beispiele wie die Einsteinstraße in München, die ebenfalls mit dem Hinweis “Kindergarten / Altenheim” auf 30 km/h beschränkt wurde. Wir können & wollen bei all diesen von uns recherchierten positiven Umsetzungen die Sichtweise der Herren Bayerstorfer und Els nicht teilen. Wir wollen Tempo 30 durchsetzen!

Helfen Sie uns dabei?